Visaton
stellte uns zwei
Kalotten zur Verfügung. Die metallene
(rechts) ist von Haus aus geschützt
dert werden, da sonst die just
reparierte Kalotte gleich wieder
futsch oder zumindest „ausge-
lutscht“ ist. Mit einer Nadel am
Chassis herumzudoktern halten
wir dagegen in den seltensten
Fällen für sinnvoll, dabei kann
einfach zu viel schief gehen.
Unsere Messungen an der in-
standgesetzten Gewebekalotte
demonstrieren
jedenfalls
ein-
drucksvoll, dass sich ein Repara-
turversuch allemal lohnt.
Die Veränderungen des Fre-
quenzgangs gegenüber dem Ur-
zustand sind extrem gering, und
auch die Verzerrungswerte sind
nach unseren Bemühungen um
das Wohl des Hochtöners prak-
tisch wieder auf das Normalni-
menden Ergebnissen. Kann man
demzufolge in vielen Fällen da-
von ausgehen, dass das Mem-
branmaterial bei einer Gewebe-
kalotte
durch
einen
kleinen
Knick
noch
nicht
unbedingt
ernsthaft beschädigt ist und der
Hochtöner tatsächlich - wie
oben beschrieben - „gerettet“
werden kann,so sieht die Sachla-
ge bei einer Metallkalotte eben-
so anders aus wie bei einem Riss
in
Membran
oder
Be-
schichtung
veau zurückgegangen. Die resul-
tierenden,
minimalen
Abwei-
chungen würde man bei einer
zweiten, gleichen Kalotte dessel-
ben Herstellers ohne weiteres
als
übliche
Serienstreuung
durchgehen lassen.
Früher
durchgeführte
Ver-
suchsreihen sowohl der Firma
Audax als auch des deutschen
Vifa-Vertriebs ASE in unserer
direkten Nachbarschaft in Eus-
kirchen führten mit Textil- und
Weichplastikmembranen
übri-
gens zu praktisch übereinstim-
sowie einer Beschädigung des
Spulenträgers.
Eingedrückte
Metalikalotten, da sind sich alle
von uns in dieser Sache befrag-
ten Hersteller ausnahmslos ei-
nig, müssen ohne Ersatzteile als
irreparabel gelten.
Hier muss - wo dies möglich
ist - zumindest das beschädigte
Diaphragma, also der selbstzen-
trierende
Membranteil
des
Lautsprecherchassis,
ersetzt
werden. Was diesen Austausch
angeht, hört die Einigkeit unter
den
Herstellern
aber
bereits
WELLEN MIT DELLEN
Nach der Theorie und uneinheitlichen Aussagen wollten
wir es genau wissen. STEREO drückte zwei Kalotten ein
und dokumentierte messtechnisch die Schäden
Die Visaton-Metallkalotte DSM 25
FFL zeigt im Urzustand keine beson-
deren Auffälligkeiten
E
s ist kein sch ö n e s Gefühl,
funktionsfähige und durchaus
hochw ertige H ochtonlautspre-
cher vorsätzlich zerstören zu
m üssen, um Ihnen, werte Leser,
weiterzuhelfen. Für die gut ge -
schützte Metallkalotte nahm en
w ir einen Kugelschreiber zur
Hand, bei der Gewebekalotte
reichte der Finger. Beide H och-
töner reagierten äußerst aller-
gisch
auf
den
gew altsam en
Eingriff, w obei die Metallkalotte
durch extreme Zunahm e von k 2-
und k 3-Verzerrungen unm iss-
verständlich darauf aufm erksam
machte, d a ss sie ersetzt w erden
Bei deformierter Membran nehmen
die Klirrfaktoren k2 (blaue Linie)
und k3 (rote Linie) stark zu
wollte. Hier haben Rettungsver-
suche keinen Sinn, da die M a te -
rialverformungen beständig sind.
Die Gewebekalotte reagierte be-
zogen auf den Am plitudenfre-
quenzgang
mit
ähnlichen
Einbrüchen, w ährend sich das
Verzerrungsspektrum im k 2-Be-
reich
eher
veränderte
als
verschlimm erte, k 3-Klirrverzer-
rungen stiegen allerdings d ra s-
tisch
an.
Ein
derm aßen
eingedrückter Hochtöner bedarf
einer schnellstm öglichen Repa-
ratur, zumal er absolut grausam
klingt.
Mittels eines simplen Packbands
zogen wir die Delle aus dem G e-
w ebe heraus und konnten mit
bloßem Auge anschließend kei-
nerlei Unterschied zum Ausliefe-
rungszustand
entdecken.
Die
erneute M e ssu n g ergab, d ass
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Die Visaton Gewebekalotte zeigt im
Originalzustand das typische Ver-
halten eines hochwertigen Chassis
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Der Finger hat den G 20 FFL stark be-
eindruckt Frequenzeinbruch und
hohe Verzerrungen sind die Folge
die Rettung von Erfolg gekrönt
war.
Der
Visaton-H ochtöner
kann praktisch ohne Einschrän-
kung w eiterverw endet werden.
Die minimalen Abw eichungen
w ürde man auch als norm ale
Serienstreuung tolerieren.
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Nach der Reparatur ist der Hochtö-
ner so gut wie neu, die Abweichun-
gen zum Original sind sehr gering
H IF l-T U N IN G STEREO 33